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  • Ina

Grauabstufungen

Es gibt Tage, an denen ich einfach zu überhaupt nichts Lust habe. Vollkommen antriebs- und energielos. Ich fühle mich müde und ausgelaugt, ohne auch nur irgendetwas gemacht zu haben. Als hätte ich zu lange geschlafen. Neben dem, dass ich mich absolut unproduktiv fühle, kommt dann auch noch eine ordentliche Portion Schuldgefühle obendrauf. Marke Zeitverschwendung. Selbst die gängigsten und einfachsten Motivationsstrategien & Tricks greifen nicht mehr. Meistens erreiche ich diesen Zustand, wenn ich mich gerade in einer Situation oder in einem Stadium befinde, in dem ich etwas mache oder an einem Ort bin, an dem ich nicht oder nicht mehr sein soll.


"Ich fühle mich müde und ausgelaugt, ohne auch nur irgendetwas gemacht zu haben."

So ist es auch aktuell. Meine Zeit in Südafrika ist abgelaufen. Dennoch geht mein Flug erst in zwei Wochen. Also verharre ich, sitze aus. Unbewusst bewusst. Denn mir ist durchaus klar, dass ich das gerade tue, finde aber aktuell keinen Weg an meiner Lethargie etwas zu ändern. Mich begeistert gerade nichts. Kein Blick aufs Meer, kein Sonnenschein, kein gar nichts. Im Gegenteil. Ich würde gerade Stürme und schlechtes Wetter begrüßen. Einfach um dieser bright-side-of-life-Mentalität zu entgehen und einen äußeren “Grund” zu haben, der rechtfertigt mich einzuigeln.


"Mich begeistert gerade nichts. Kein Blick aufs Meer, kein Sonnenschein, kein gar nichts."

Wenn man schon einmal eine Depression oder zumindest eine depressive Episode hatte, könnte man fast annehmen, dass es wieder so weit wäre. Es fühlt sich recht ähnlich an. Ist dennoch komplett anders. Ich bin zwar müde und lustlos, auch fühle ich mich leer und grau, aber die extreme Schwere sowie die bodenlose Tiefe fehlen. Auch sind diese Phasen deutlich kürzer und sobald ich den Lebensumstand oder die Örtlichkeit geändert habe, fällt auch die Lethargie von mir ab. Dennoch ist es wichtig mich daran zu erinnern, dass es eben keine Depression ist, um nicht in Panik zu geraten. Sonst können meine leider nach wie vor vorhandenen mentalen Mechanismen doch noch zu einem deutlich unangenehmeren Daseinszustand führen. So habe ich das zumindest unzählige Male erlebt.

Und vielleicht geht es Dir ganz ähnlich.


"Dennoch ist es wichtig mich daran zu erinnern, dass es eben keine Depression ist, um nicht in Panik zu geraten."

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