Sich einzugestehen einen Menschen bedingungslos zu lieben ist das eine.
Ihn dann loszulassen und damit mich selbst freizugeben, ist das andere.
Nachdem ich ihm meine Liebe gestanden hatte, durfte ich wieder eine neue Phase kennenlernen und etwas über mich herausfinden, was ich seit jeher tue, mir nur nicht bewusst bewusst war und oder ich es mir nicht eingestehen wollte. Denn es kratzt hart an meinem Selbstbild der ach so selbstbestimmten, freiheitsliebenden Ina. Japp, ist nicht schön.
Denn ich begebe mich selbst in eine Art Wartezustand. Eine selbst auferlegte Pause, um herauszufinden, abzuwarten und zu hoffen, dass doch noch x eintritt. Also um das ganze mal etwas Plastischer und weniger abstrakt zu formulieren.
Ich warte auf einen Kerl, lasse ihm dabei alle Freiheiten, stelle keinerlei Forderungen und hoffe sehnlichst von ihm erhört zu werden... AUTSCH. Emanzipation ade. Feminismus ade.
Und von wegen bedingungslos.
Meine Intention, Motivation und Empfindung ihm gegenüber stellten keinerlei Forderungen an ihn, ja. Aus dieser Perspektive heraus war das tatsächlich bedingungslos. Jedoch nicht mir gegenüber. Und das durfte ich erkennen.
Während ich ihm die Freiheit einräumte komplett frei seinem Sein, Leben und Weg zu frönen, habe ich mir selbiges verwehrt und sogar verweigert. Ich habe mich selbst um meine Freiheit, etliche Gelegenheiten, Wachstum und Entfaltung gebracht. Und das geht gar nicht.
Also habe ich auch hier aufgeräumt und nicht nur mir selbst, sondern auch ihm gegenüber meine Wahrheit gesprochen. Nämlich das es vorbei ist. Unabhängig davon, dass ich ihn liebe. Das eine hat nämlich mit dem anderen gar nichts zu tun. Ich kann lieben und etwas beenden. Das schließt sich nicht gegenseitig aus. Das kann koexistieren. Und das zu begreifen, nicht kognitiv, sondern auf Herzebene, war der heilsamste Prozess, den ich je durchlaufen habe. Danke Leben für diese wundervolle Erkenntnis und die Gelegenheit sie zu entdecken.
Ahé
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