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Ina

Lebensfragen

Wie also soll ich mit meiner aktuellen Lage umgehen?

  • Ja, ich weiß, dass es nur eine Phase ist, von welchen ich bereits mehrere durchlebt und erfolgreich gemeistert habe.

  • Ja, ich weiß, dass ich das Thema erneut vorgesetzt bekomme, um eine tiefere Botschaft zu erhalten. Ja, ich weiß, dass mir verschiedenste erprobte Werkzeuge zur Verfügung stehen, wie diese einzusetzen sind.

  • Nein, keines davon fühlt sich derzeit passend, geschweige denn wirkungsvoll an.

  • Ja, ich bin ungeduldig.

  • Ja, das Schreiben erleichtert, ändert aber nichts an meinem aktuellen Befinden. Ich bin genervt… und allem voran bin ich planlos. Ich habe keine Ahnung, ob ich mich gerade in einer Flaute befinde oder erneut in dem Muster verfange meinen Sättigungsgrad erreicht zu haben.

So im Ego... Das ist die Antwort. Ich habe mich so im Dickicht meines Verstandes verfranzt, dass ich die Sonne nicht mehr sehen kann. Auch jetzt, genau in diesem Moment, spüre ich sie – die Ego-Falle. Schreiben ist ein kreativer Prozess, bei welchem ich in eine Art „Flow-Zustand“ geraten kann. Bisher war das auch der Fall. Nur jetzt will gerade mein Verstand übernehmen und schon hören die Worte auf zu fließen. Ich muss regelrecht drauf los schreiben, um so meinem Verstand keine Angriffsfläche für Perfektionismus zu bieten. Dabei ist mein Schreibstil deutlich besser, wenn er aus meinem Herzen kommt. Will ich nämlich unbedingt etwas schreiben, funktioniert das ungefähr so gut wie in der Sahara Schlittschuh laufen.

Ich möchte dem Ego hier gar nichts Böses unterstellen, noch es als Übeltäter verantwortlich machen. Das Ego ist überaus wichtig und beschützt uns vor dem nahenden Tod. Die Schwierigkeit ist nur, dass mein Ego definitiv noch nicht begriffen hat, dass ich mich nicht mehr in der Steinzeit befinde und die unmittelbaren Gefahren deutlich weniger tödlich sind als sie es einst waren. Natürlich laufe ich mit meiner Tollpatschigkeit gepaart mit einer etwas beängstigenden Form von Furchtlosigkeit immer wieder Gefahr im nächsten Graben zu landen, aber der Säbelzahntiger hat mich nicht mehr auf dem Speiseplan. Auch muss ich nicht mehr heldenhaft für meinen Stamm in die Bresche springen und als Vorkosterin dieses ominöse Kraut probieren. Bei dem Profil 3/5 wäre das nämlich durchaus denkbar gewesen. Also hinter jeglicher Veränderung den Tod zu wittern ist schlichtweg nicht mehr zeitgemäß. Bitte liebes Ego, kapier das doch endlich.


Wie also vorgehen? Einfach in Geduld und Vertrauen üben? Wo wir wieder bei einfach, aber nicht leicht wären. Oder doch logisch an die Sache herangehen und mal alle Themen auf den Tisch packen, die gerade so in mir rumoren. Dann könnte ich sie ggf. priorisieren und in kleinere, besser verdauliche Häppchen unterteilen. Das wäre zumindest der Ansatz, den mir Dennis geraten hat. In Ermangelung einer besseren Idee mache ich das jetzt einfach mal. Schaden kann es ja nicht.


Folgende Karten bestreiten mein aktuelles Level.

  • Lebensort

  • Lebensstil

  • Berufung und Aufgabe

  • Partnerschaft

  • Freundschaften

  • Selbsterkenntnis / Ich-Verständnis

  • Heilung

  • Selbstliebe

  • Familie

  • Erfüllung

Wunderbar allgemein formuliert. Spätestens hier schreit wahrscheinlich ein*e jede*r: „Hey, das sind auch meine Themen.“ Japp, ist mit Anfang dreißig nicht ganz unnormal. Vor allem nicht nach zwei Jahren Corona. Dieser geschichtsträchtige weltweite Umgang mit einer Pandemie hat doch für das ein oder andere Hallo-Wach gesorgt. Für mich war diese Zeit definitiv ein absoluter Augenöffner.


Zurück zum Thema – ach liebes Ego, dein Erfindungsreichtum, deine Kreativität und Ablenkungsfähigkeit sind wirklich bewundernswert. Wenn ich mir mein Sammelsurium an Karten vergegenwärtige, kann ich folgende Fragestellungen aus ihnen ableiten.

  1. Wo und wie möchte ich künftig leben?

  2. Womit möchte ich meinen Tag füllen?

  3. Was macht mir wirklich Spaß?

Das sind wohl die aktuell essenziellen Themen. Alles andere ist Begleitwerk oder nachgelagert. Familie ohne Wohnort und Einkommen könnte nämlich die ganze Sache noch deutlich komplizierter machen. Deshalb wäre diese Karte wohl eher im höheren Nummernbereich angelegt, also eher gegen Ende des Levels auszuspielen.


Wenn ich mich auf den Wohnort konzentriere, kann ich derzeit lediglich sagen, dass ich mir ein weiteres Mal auswandern zwar vorstellen kann, aber es als aktuell zu anstrengend empfinde. Somit konzentriere ich mich erst einmal auf Deutschland; zumindest, solange mir kein Van zur Verfügung steht. Wo wir bei der nächsten, eng miteinander verknüpften Karte wären – dem WIE. Ich möchte derzeit nicht mehr allein in irgendeiner Wohnung vor mich hindümpeln. Ich möchte mit Menschen sein und dennoch genügend Raum für Rückzug haben. Somit meine ich keine WG oder Zweckgemeinschaft, sondern eine Community. Mir gefällt der Gemeinschaftsgedanke, der genug Raum für freie Entfaltung bietet. Ob ich so etwas, was ich mir romantisch in meinem Hirnstübchen ausmale, wirklich finde, vor allem in Deutschland, bleibt abzuwarten. Immerhin habe ich erste Schritte in diese Richtung bereits in die Wege geleitet und bin Ende des Monats entsprechend am Ausprobieren. Hier läuft also schon etwas. Was die Sache mit dem Van angeht, gestaltet sich das Ganze schon schwieriger. Meine Vorstellungen und das geforderte Budget driften doch deutlich auseinander. Auch hier darf ich mich in Geduld und Vertrauen üben, dass wenn es sein soll, ich einen Van nach meinen Vorstellungen zu gegebenem Zeitpunkt finden werde. Was ich aktuell tun kann, ist Suchfilter mit automatischer Benachrichtigung auf allen gängigen Gebrauchtwagenportalen einzustellen und regelmäßig den Markt sondieren. Spaß machen tut das zwar nicht wirklich, aber die Chance ist definitiv grösser als bloß darauf zu warten, dass das Objekt meiner Begierde morgen in der Einfahrt steht. Solche Phänomene soll es auch geben, aber dafür ist mein Vertrauen noch nicht tief genug gewachsen.

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